Man in the arena

Kreative Menschen und Menschen allgemein, die das Wagnis eingehen, sich und das wofür sie stehen, nach aussen zu zeigen, die sich für etwas einsetzen, die sich exponieren, sei es mit ihrer Kunst, sei es mit neuen Ideen, sind schon seit je her angefeindet worden. Es gab und gibt immer Neider, Gehässigkeiten, unreflektierte Kritik und Bösartigkeiten. Jeder, der sich in irgendeiner Form exponiert, kennt das und muss lernen, damit zu leben.
Ich lebe nicht hinter dem Mond und ich weiss auch,
dass diese Gehässigkeiten in Zeiten des Internets dank der Anonymität des Schreibers und der grossen Verbreitung, zugenommen hat. Trotzdem ist die Tatsache schockierend, wie kreative Blogger, die ihren Blog für Kommentare geöffnet haben, mit Angriffen auf ihre Persönlichkeit, ihren Lebensstil und ihre Kunst leben müssen. Neid und Missgunst habe auch ich im Alltag durchaus zur Genüge kennen gelernt. Was aber diverse Kolleginnen und Kollegen, die in meinen Augen grosse Künstler sind, unglaubliches leisten und sich im Internet offen und ehrlich zeigen, an Kommentaren unter der Gürtellinie gefallen lassen müssen, ist unglaublich. Ich bewundere den Mut jedes kreativen Schaffers, sofern er sich und das wofür er steht überlegt und sorgfältig offenbart. Dafür finde ich, verdient jeder Achtung und Anstand, selbst wenn dem Leser das Gezeigte nicht gefällt. Schliesslich liest man Blogs freiwillig, aus welchen Beweggründen auch immer…

Theodore Roosevelt hat diesen Umstand wie ich finde sehr gut erkannt und treffend formuliert (Aus „Man in the arena“):

Es kommt nicht auf den Kritiker an; nicht auf den Menschen, der erklärt, warum der starke Mensch gestrauchelt ist oder wie ein Mensch der Tat es hätte besser machen können. Der Lorbeer gebührt dem Menschen, der tatsächlich in der Arena steht, dessen Gesicht mit Staub und Schweiss und Blut verschmiert ist; der tapfer strebt; der sich irrt, wieder und wieder scheitert, weil es kein Fortkommen ohne Irrtum und Fehler gibt; der sich tatsächlich bemüht, das Nötige zu tun; der den grossen Enthusiasmus und die wahre Hingabe kennt; der für eine Sache, die es wert ist, alles gibt; der im besten Falle schliesslich den Triumph einer grossen Leistung kennen lernt und im schlimmsten Fall scheitert, weil er Grosses gewagt hat, so dass sein Platz niemals bei den kalten, furchtsamen Seelen ist, die weder Sieg noch Niederlage kennen.

Liebe Kolleginnen,Kollegen und Schaffer: Macht weiter, lasst Euch nicht entmutigen und runterziehen von den kalten und furchtsamen Seelen, denkt an alle die Menschen, die Eure Arbeit lieben und achten und dies auch wohlformuliert äussern!